Neben unserer langjährigen Partnerschule Myllylän koulu in Orimattila/Finnland arbeiten wir erstmals mit der Cornton Primary School in Stirling/Schottland sowie der Szkola Podstawowa nr 3 w Kole in Kolo, unserer polnischen Partnerstadt, zusammen. Außer einigen Projekt-Treffen der Lehrkräfte während der 3-jährigen Projektzeit werden auch drei Schülerbesuche in Finnland, Polen und bei uns stattfinden. Die Projektsprache ist für alle Englisch, so dass alle Kinder die Bedeutung des Sprachenlernens erfahren. (Leider ist die schottische Schule nach dem ersten Jahr ausgestiegen.)
Dieses Projekt wird unsere Schülerinnen und Schüler an ein historisches Thema heranführen; sie werden moderne Medien kennenlernen und den Umgang damit üben. Bei dieser Projektarbeit wird Inklusion gelebt. Um alle Schulen inhaltlich auf dem Laufenden zu halten, werden in den Schulvormittag aller Partnerschulen „Erasmus-times“ installiert. Das heißt, mittwochs arbeiten jahrgangsübergreifend alle Schulen zur gleichen Zeit an den vereinbarten Projektthemen, so dass in dieser Zeit auch Fragen und Ergebnisse per Skype, Mail oder eTwinning ausgetauscht werden können. Zu Beginn dieser Stunden wird der eigens komponierte Erasmus-Song für eine gute Einstimmung sorgen. Doch auch die Erasmus-Corner (bei uns: Schaukasten und Schülerzeitung) in jeder Schule sind Bestandteil der Projektarbeit und ermöglichen Schülerinnen und Schülern wie Besuchern, sich über den Stand der Dinge zu informieren.
– NOW -
Im ersten Jahr lernen sich die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte durch Briefe, auf der gemeinsamen Homepage und im eTwinning kennen. Informationen über die Familie, den Schulalltag und die Lebensumgebung werden vorgestellt und in Wort und Bild, den Lapbooks, präsentiert. Auch Gedanken zur Projektarbeit, Ideen und weitere Informationen werden so festgehalten und ausgetauscht. Diese Lapbooks werden auch in die Erasmus-Corner der Schulen eingestellt.
So fällt es leicht, in Kontakt zu kommen und sich ein Bild von den Anderen zu machen, deren Lebensumfeld und deren Anschauungen anzunehmen und zu respektieren.
Eine prezi-Präsentation wird mit Informationen über die Kinder, die Familien, die Schule, die Schulumgebung, etc. aufgebaut, die mit Texten, Bildern und Karten den Informationsaustausch projektbegleitend fördert und nach der Projektzeit in Gänze zur Verfügung stehen wird.
– THEN -
Nachdem die Kinder das unterschiedliche soziale Leben Gleichaltriger in den Partnerländern kennengelernt haben, werden im zweiten Projektjahr die Lebensumstände der Familien in den 40-60er Jahren des letzten Jahrhunderts untersucht. Neben Besuchen von Ausstellungen und Museen sowie der Darbietung von Kinderbüchern, werden die SchülerInnen insbesondere die älteren Mitbürger/Familienangehörige befragen. Ebenso werden im Netz und aus Büchern Informationen über diesen Zeitraum gesammelt.
Bei der Beschäftigung hiermit wird immer wieder zwischendurch die Entstehung der Europäischen Union thematisiert, als ehemalige Kriegsgegner das Gespräch gesucht haben, um in Frieden eine gemeinsame Lebensgrundlage zu schaffen. Dass wir heutzutage „unbegrenzt“ und ohne Passkontrollen reisen können, hat hier seine Wurzeln. In 3-D-Büchern veröffentlichen die SchülerInnen ihre Geschichten und Erfahrungen zum sozialen Leben der Kinder in den 1940-60 er Jahren und tauschen diese aus.
– WHAT ABOUT TOMORROW? -
Im dritten Jahr befassen sich die Kinder mit Zukunftsvisionen: Sie stellen sich vor, wie ihre Kinder im gemeinsamen Europa leben und aufwachsen werden. Wie kann Europa gemeinsam gestaltet werden? Auch hier werden die Überlegungen und Ideen ausgetauscht und diskutiert.
Gleichzeitig werden die früheren Arbeitsergebnisse über die eigene Lebensumgebung in einen zweisprachigen Kinderstadtführer eingebunden. Markante lokale Bauten oder Punkte werden auf Papier von Kindern für Kinder vorgestellt. Auch werden deutsch-englischsprachige Info-Tafeln an diesen Orten auf deren Bedeutung hinweisen. Weitere Informationen können per QR-codes eingegeben und eingesehen werden.
Nicht nur diese beiden Arbeitsergebnisse werden zum Ende der Projektzeit, am 17. Mai 2018 der Öffentlichkeit anlässlich eines Europa-Festes, welches zeitgleich in allen Partnerschulen stattfinden wird, präsentiert. Per Skype werden wir uns dabei gegenseitig begrüßen und wertschätzen.
Während dieser drei Projektjahre erhalten einige unserer Grund-SchülerInnen die Gelegenheit, sowohl bei einem Besuch in Finnland als auch in Polen ihre Sprachkenntnisse einzusetzen, Land und Leute kennenzulernen, ihre Briefkontakte zu intensivieren sowie die Projektergebnisse darzustellen. Bei dem Besuch der SchülerInnen aus Finnland und Polen hier in Reinbek im Mai 2018 beweisen wir unsere Gastfreundschaft.